Was ist der Ausgangspunkt für das Projekt?
Auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wenn die Schule beendet ist, stellt eine Herausforderung für alle Jugendlichen in Europa dar, besonders wenn sie als „benachteiligt“ gelten. Das Problem ist nicht nur offensichtlich in den ökonomisch schwächeren Ländern in Süd- und Osteuropa , sondern wird auch in den reicheren Ländern deutlich. Zu den Hürden, die benachteiligte Jugendliche zu überwinden haben, zählen häufig Lernschwierigkeiten, aus denen ein schlechter Schulabschluss und eine fehlende berufliche Ausbildung resultieren, oft einhergehend mit familiären Problemen. Zudem benötigen neu zugewanderte Jugendliche die nötigen Sprachkenntnisse, die unabdingbar sind für die erfolgreiche Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt.
Worum geht bei dem Projekt?
Um diese Herausforderung zu meistern, haben viele Länder in Europa damit begonnen, arbeitsweltbezogenes Lernen in Schule und Berufsausbildung einzuführen, um einen besseren Bezug von Theorie- und Praxislernen herzustellen. Dieser Ansatz bringt vor allem benachteiligten Jugendlichen, deren Kompetenzen häufig eher in der praktischen Arbeit als im Lernen von theoretischem Wissen liegen, den notwendigen Lernerfolg.
Mittlerweile ist es unbestritten, dass Länder mit einem arbeitsweltbezogenen Lernansatz in der beruflichen Vorbereitung und Ausbildung besser da stehen beim erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf. Die nationalen Übergangssysteme unterscheiden sich jedoch in ihren Ansätzen von Land zu Land. Aber so unterschiedlich die Übergangssysteme auch sein mögen, eine Herausforderung bleibt allen Systemen gleich: wie lassen sich theoretisches Lernen und praktische Unterweisung besser miteinander verzahnen um gerade jenen Jugendlichen nachhaltige Lernerfolge zu sichern, deren Stärken im praktischen Tun liegen.
Was wollten wir erreichen?
An diesem Punkt setzte das strategische Partnerschaftsprojekt WBT an, das in den Jahren 2015 bis 2017 mit berufsbildenden Einrichtungen aus 9 europäischen Ländern durchgeführt wurde. Das Ziel war die unterschiedlichen arbeitsweltbezogenen Lernansätze in den verschiedenen Ländern zu untersuchen und herauszufinden „was geht“ und dabei Beispiele gelungener Praxis zu identifizieren und publik zu machen. Das übergeordnete Ziel war es, erfolgreiche Methoden und Lernstrategien zu finden, die geeignet sind, langanhaltende Lernbarrieren aufzulösen und dauerhafte Lernerfolge sicherzustellen, um so auch Jugendlichen mit Lernschwierigkeiten eine erfolgreiche Perspektive auf dem Arbeitsmarkt bieten zu können.
Was haben wir gemacht?
Die Partnerschaft untersuchte zunächst die unterschiedlichen nationalen Ansätze zum arbeitsweltbezogenen Lernen und dokumentierte diese in einem Report. Eine anschließende Befragung all derjenigen, die maßgeblich mit dem Übergang Schule-Beruf und arbeitsweltbezogenem Lernen zu tun haben, nämlich Lehrer, Ausbilder und jugendliche Lerner selbst, sollte Aufschluss geben über die Vor- und Nachteile des jeweiligen Übergangssystems und Vorschläge zur Weiterentwicklung und Verbesserung des jeweiligen Ansatzes liefern. Die Ergebnisse der Befragung führten zu einem Auswertungsbericht und schließlich zu einem ‚Handbuch zum arbeitsweltbasierten Lernen‘, das die nationalen Lernansätze beschreibt und die Ergebnisse der Befragung darstellt sowie Beispiele guter Praxis aus den Partnerländern anschaulich dokumentiert.
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